Positionierungsexpertin Gabi Lück wurde vom HANDELSBLATT zu der Strategie von Porsche befragt, was das Thema weibliche Zielkundin betrifft: Anbei nun die wesentlichen Zitate des Artikels:
“Der Topmanager mit französischen Wurzeln steuert in der Kundenkommunikation um. „Das wird für eine maskuline und puristische Marke wie Porsche ein echter Spagat“, prophezeit Gabi Lück, Geschäftsführerin der Münchener Werbe- und Marketingagentur Think New Group. Denn Frauen gehe es um mehr als das Auto. Sie interessiere auch das Umfeld, Nachhaltigkeit und Klimaschutz seien ihnen wichtig.
„Frauen sind Anspruchs-Maximierer auch im Detail, wenn auch nicht unbedingt im Inneren des Motors. Sie haben ein sensibles Radar für blinde Flecken. Die Variationsmöglichkeiten bei Porsche gehen da in die richtige Richtung. Aber ob „Frozen Berry“ die richtige Farbe ist, wage ich zu bezweifeln“, sagt die Expertin.
Markenexpertin Lück: „Bei Frauen kommt es auf die Ansprache an. Sie interessieren sich nicht so sehr für die Zehntelstelle hinter dem Komma bei der Beschleunigung von null auf 100 Stundenkilometer.“ Wichtiger sei für sie, dass der Wagen sicher sei, weil er schnell beschleunigen kann, etwa beim Einfädeln auf der Autobahnauffahrt und beim Spurwechsel, ohne dabei ins Schleudern zu kommen.
Nur etwa jeder achte Porsche wird in Deutschland an eine Frau verkauft. Porsche-Modelle speziell für Frauen planen die Zuffenhausener dennoch nicht. „Das widerspricht unserer Philosophie, die generell Träume erfüllen möchte“, sagt von Platen.
Pilot-Studios wurden im März in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi und im taiwanesischen Tainan eröffnet. Die Ziele sind hoch: „Wir wollen Teil des urbanen Lebens werden.“ Ein spezielles Gastronomiekonzept soll einen Rahmen schaffen, „in dem man sich wohlfühlen kann, und zeigen, dass Porsche mehr ist als Auto. Nach dem Motto: Da gehe ich gern mal auf einen guten Kaffee vorbei und schau mir dabei vielleicht einen lokalen Künstler an, der gerade bei Porsche gastiert.“
Sollte diese Methode bei den jüngeren Kunden nicht ziehen, könnten die Bemühungen dennoch nicht ganz umsonst sein. „Eine stimmige, entspannte Atmosphäre kommt tendenziell auch bei Frauen gut an“, weiß Werbeexpertin Lück..